Bericht: Südkurier. 29. Dezember 2010.

Nach dem überwältigenden Erfolg der Wiedereröffnung mit 200 Besuchern bemüht sich Kurator Sigurd Marien, das neue „alte“ Friedrich-Ludwig-Museum in Wieslet (Kleines Wiesental) durch Aktionen zu beleben und mit Themenausstellungen international auf den Kurs zu bringen. Alle vier bis sechs Wochen will der Museumskurator die Dauerausstellung partiell verändern.
Als Vorgeschmack darauf hat er beim jüngsten „Ludwig-Wochenenden“ ein paar Gemälde aus der Sammlung der Marien Family Group (London) mitgebracht, die bisher noch nie zu sehen waren. Darunter eine kubistische Hafenszene, eine Kirchenansicht, ein Porträt und ein Gemälde aus der visionären Werkphase des Malers. Einen zusätzlichen Anreiz für Besucher und gezielte Sammler bildet die Kommissions-Galerie, in der es kleinformatigere Arbeiten Ludwigs aus dem Besitz eines Münchner Sammlers zu sehen gibt.

Das Interesse des Kunstpublikums an diesem privat geführten Museum, das die Wiederentdeckung des vergessenen Wiesleter Expressionisten der zweiten Generation feiert, hat nicht nachgelassen. Manche Besucher halten sich stundenlang im Museum auf, sitzen bewundernd vor einzelnen Bildern und zeigen sich sehr interessiert an der Geschichte und dem Schicksal des Malers. In einem Vortrag gab Ludwig-Entdecker Marien Ausblick auf die Planung des Ausstellungsjahres 2011 und stellte die thematische Ausrichtung vor.
Schwerpunkt bleibt Friedrich Ludwig (1895-1970), dessen Leben und Werk in Themenschauen chronologisch aufgearbeitet werden soll. Es beginnt mit den frühen Jahren, der Paris Zeit mit Genreszenen von Cafés und der Seine, setzt sich fort mit den Reisen Ludwigs, den Kriegsjahren und dem Kapitel „Entartete Kunst“. Auch der „Badenweiler Kreis“, ein Zirkel von prominenten Gleichgesinnten wie Thomas Mann und Rene Schickele, dem sich der Künstler anschloss, soll dokumentiert werden. Natur und Landschaft sind weitere Themen … .