Source: Plattlinger Anzeiger, 11. November 1981.

Deggendorf. „Seine Bilder haben etwas an sich vom Schmetterlingswunder, die beim Betrachten erfreuen.“ So schreibt der Schweizer Kunstkritiker Dr. Werner Y. Müller an die Witwe des 1970 verstorbenen Malers Friedrich Ludwig. 27 Werke des a, 25. Oktober 1895 geborenen Künstlers stellt die Galerie Pasquay noch bis 18. Dezember (Montag bis Freitag 18-20 Uhr) in ihren Räumen in der Berger Straße 42 aus. Wie Ludwigs Frau, Christel Jakobi, die nach dem Tode ihres Mannes den Bildhauer Arthur Jakobi (siehe Foto) geheiratet hat, bei der Vernissage am Samstagabend (siehe Foto) aus Müllers Brief weiter vorlas, wurde Friedrich Ludwig als Maler beschrieben, der „nur in Farbträumen lebte“. Weiter hieß es: „Er ist in eine schlechte Zeit hineingeboren worden und er war zu kindlich, als daß er sich aus dem verbrecherischen Krieg herausreißen konnte.“ Dies sprach auch noch als Galerist Johannes Pasquay in der Beschreibung des Lebensweges des Künstlers an, in dessen Werke man den Einfluss des Krieges spüre. Während Ludwigs Werke vor 1939 Unbekümmertheit in Form und Farbgebung ausstrahlen, würden diese nach seiner vorübergehenden Emigration in die Schweiz (während des Nationalsozialismus hatte er Berufsverbot in Deutschland) eher eine gedrückte Stimmung widerspiegeln. Insgesamt gibt es heute (11.11.1981) etwa 400 Werke von Ludwig, das von ihm zuletzt im Jahr 1968 gemalene Bild „Rausch“ ist auch bei Pasquay zu sehen.

Das Leben nach dem Krieg bis zu seinem Tode verbrachte der Künstler in Berchtesgaden. Animiert von seiner Umgebung bekam er schließlich den Ruf eines bedeutenden Bergmalers.

Ludwig kam mit acht Jahren zu Verwandten auf einen Bauernhof, wo er in die harte Arbeit hineinwuchs. Auf den Speicher beim Kramen fand er als Jugendlicher alte Schriften, Bücher und Drucke (Rembrandts Drei Bäume), die ihn seltsam erregten und ihn bestimmten, die alten Stiche nachzuzeichnen. In diese Zeit wurde die Sehnsucht wach, Maler zu werden. Doch der Vater sagte: „Landschaftsmaler kann ich dich nicht werden lassen, dafür haben wir kein Geld. Aber Anstreicher kannst du werden!“ Also kam er nach Schopfheim zu einem Meister in die Lehre. Der Rektor der Gewerbeschule Alfred Kuhn wurde auf ihn aufmerksam und schickte Zeichnungen zu Professor Hofacker nach Karlsruhe, der dem Schwarzwaldbuben ein Stipendium für die Kunstgewerbeschule geben wollte. Der Wollte aber kein fremdes Geld annehmen, beendete seine Lehrzeit als Anstreicherlehrling und ging kurz vor dem Ersten Weltkrieg nach Zürich zu einem Dekorateur.

Zu Beginn der 20er Jahre besuchter er die Städelsche Malschule bei Waldemar Coste in Frankfurt/Main und während einer Reise nach Florenz wurde er stark angeregt durch die Fresken von Piero della Francesca.

Sein weiterer Weg: Anschließend Paris (Freie Akademie Julien); wiederum Zürich und Florenz; 1927 erste Ausstellung in Frankfurt. Freies Arbeiten in Berlin und Paris; Eine von Hofrat Justi 1934 vorbereitete Ausstellung in München (Kunstverein) verhindert der damalige Staatsrat Wagner („Wenn das Zeug bis morgen nicht von den Wänden ist, lasse ich es abhängen und im Hof mit Benzin übergießen). 1935 Ausstellung in Zürich (Galerie Neupert) und Anerbieten eines kostenlosen Aufenthalts in der Schweiz. …

Anmerkung der Redaktion: Der Rest dieses Presseberichtet liegt uns leider noch nicht vor.